Tarot

Tarot - Spiegelung unbewusster innerer Prozesse

 

Tarot ist ein aus alter Zeit überliefertes Kartenspiel. Die ältesten, uns bekannten Kartensätze stammen aus dem 15. Jahrhundert und wurden wohl meist als Orakel benutzt. Die Karten und das Tarotwissen scheinen aber viel älter zu sein; Forscher meinen, dass sie schon im alten Ägypten verwendet wurden. Der Ursprung liegt also im Dunkeln und auch über die Bedeutung des Namens "Tarot" kann man nur Vermutungen anstellen. Auf der Karte "Rad des Schicksals" stehen die Buchstaben "TARO" kreisförmig angeordnet. Und wenn man damit ein bisschen spielt, findet man verschiedenen Wörter: "Rota orat Tora Taro", was heißen könnte: "Das Rad ist das Gesetz des Tarot." Das Schicksalsrad ist ein Symbol für immerwährende Wiederholung (einer Situation, bis sie verstanden wird), das durch die vier Elemente (Feuer, Erde, Luft und Wasser) am Laufen gehalten wird. Aus diesen ewigen Wiederholungen will ein spiritueller Sucher aber irgendwann aussteigen und benutzt die Karten als Spiegelung innerer Prozesse und als Führung auf dem inneren Einweihungsweg.

Aber das größte Interesse finden die Tarotkarten durch ihre Hilfe im Alltag und durch Fragen an eine mögliche Zukunft.

Während einer langen Zeit waren die Tarotkarten nur innerhalb eines kleinen Kreises von geistig suchenden und wissenden Menschen bekannt, meist Menschen, die in ihrer Art des Denkens und ihrer Weltanschauung nicht unbedingt konform mit ihrer Zeit gingen. So waren sie im Verborgenen die Hüter einer Tradition und gaben dieses Wissen nur weiter an Menschen, die sie dazu für würdig und fähig hielten. Nichts wurde aufgeschrieben.

Nun haben sich die Zeiten geändert und das Tarotwissen ist nicht mehr geheim, sondern fast schon Allgemeingut. Die verschiedensten Menschen beschäftigen sich damit und so werden die Deutungen der Karten immer vielfältiger. Die Tarotkarten haben aber eine eindeutige Aussage, die sich hinter den Bildern, Zahlen und Symbolen verbirgt.

In den letzten Jahrhunderten haben viele Kartenzeichner und Künstler die dominierende Symbolik bewahrt, auch wenn sie ihre persönlichen Vorstellungen in geringem Ausmaß in die Zeichnungen eingebracht haben. In Museen, Bibliotheken und Privatsammlungen kann man einige dieser Karten immer noch bewundern. Auch Salvador Dalí setzte sich mit dem Tarot auseinander und malte einen Kartensatz.

Die heute am meisten verwendeten Tarotkarten aber sind die Rider-Waite-Karten und die Crowley-Thoth-Karten. Arthur Edward Waite und die Künstlerin Pamela Coleman Smith entwickelten die bekannten Rider-Waite-Karten (Rider war der Verleger), die 1910 veröffentlicht wurden. Das Crowley-Thoth-Tarot wurde erst 1969 als Kartendeck herausgebracht. Vorher war es nur als Illustration (gezeichnet von Lady Frieda Harris) im "Buch des Thoth" zu sehen.

Heute gibt es eine große Anzahl von Tarotdecks, die aber mit dem ursprünglichen Tarot nicht mehr viel gemein haben.

 

Ein Tarotkartenspiel besteht aus 78 Karten, auf denen farbige Bilder, Zahlen, hebräische Buchstaben und meist astrologische Zeichen abgebildet sind. Sie teilen sich in zwei Gruppen:

Die Große Arkana (Geheimnisse) und die kleine Arkana. Die Große Arkana besteht aus 22 Karten, den Trumpfkarten, und zeigt den Weg des Menschen aus dem "Narren" (Chaos) bis hin zur "Welt" (Vollendung), mit all den Zwischenschritten. Diese Karten tragen alle eine Zahl und einen Namen.

Die Kleine Arkana hat 56 Karten. Sie bildet ein Vierfarbspiel, wie wir es auch von anderen Kartenspielen her kennen. Es gibt 4 x 10 Zahlenkarten (mit den Zahlen 1=As bis 10) und 4 x 4 Hofkarten (mit König, Königin, Ritter oder Prinz und Bube oder Prinzessin). Die vier Farben spiegeln sich in den vier Elementen: Feuer=Stäbe, Luft=Schwerter, Wasser=Kelche und Erde=Münzen. Die Zahlenkarten zeigen den Weg wie aus einem Impuls, einer Idee, dem As heraus eine Energie ihren Weg bis zur Zehn, zur Materialisierung, geht. Die Hofkarten können auf Menschen in der Außenwelt hinweisen oder auf entsprechende Eigenschaften bei einem selbst.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit den Tarotkarten zu arbeiten und meistens werden sie verwendet, um Fragen zu beantworten, die unsere Zukunft betreffen. Damit würde aber unsere Zukunft bereits festliegen. Und das tut sie auch, wenn wir uns nicht entwickeln. Die Tarotbilder können uns aber eine Hilfe sein auf unserem Entwicklungsweg oder uns bei einer Problemlösung helfen. Denn wenn man das Tarot befragt, bekommt man kein "Ja" oder "Nein", man bekommt als Antwort ein Bild. Es sind Bilder aus unserem Unterbewussten, die sonst verborgen sind. Und über das Verständnis dieses Bildes und der Beschäftigung damit bekommt man zusätzliche Informationen zu einer Frage, einem bestimmten Problem. Wir können einen Blick hinter die Fassade und eine Situation werfen und uns Schritt für Schritt gedanklich weiter bewegen bis wir zu einer Entscheidung kommen.

Um auf eine Frage eine Tarotantwort zu bekommen, legt man meist nicht nur eine Karte, sondern deutet eine Kartenkombination und, je nach Frage, gibt es auch verschiedene Legesysteme

 

Es ist wichtig, wenn Sie eine Frage an das Tarot haben, diese exakt zu formulieren und auch möglichst aufzuschreiben. Denn Sie bekommen eine Antwort genau auf Ihre Frage. Ungenaue Fragen zeigen auch ein Kartenbild, das irgendwie nicht stimmig ist und so wird dann auch die Deutung.