Märchen

Als wir Kinder waren konnten wir nicht genug bekommen von Märchen. Es war schön im Arm eines Erwachsenen zu kuscheln oder unter unserer Bettdecke zu liegen und die Erlebnisse unserer zukünftigen Prinzessinnen und Helden zu hören. Bald kannten wir jedes Wort und verbesserten die armen Vorleser, wenn sie schneller fertig werden wollten. Jedes Wort musste stimmen und für uns wichtige Stellen kannten wir bald auswendig. Und irgendwann kristallisierte sich eine Geschichte heraus, die wir ganz besonders gerne mochten und sie wurde unser Lieblingsmärchen.

In den Weisheiten der Märchen wurde uns von unseren Vorfahren ein großer Schatz übergeben und wir können den Gebrüdern Grimm sehr dankbar sein für das Sammeln und Aufschreiben dieser heilsamen Geschichten. Egal was alles passiert, zum Schluss ist alles gut!

Märchen faszinieren Kinder aber auch Erwachsene, weil die Heldinnen und Helden Figuren sind, mit denen sie sich in eigenen Situationen identifizieren können. Zu vielen unserer Erlebnisse passt ein bestimmtes Märchen und dann fällt uns auf: "Das ist doch wie in ...!" Und vielleicht haben wir ja da noch ein Märchenbuch im Regal stehen und können das Märchen nachlesen. Und wir stellen fest, es tut uns gut.

Das größte Aha-Erlebnis, das ich bei meiner Beschäftigung mit dem Aschenputtel-Märchen hatte, war, dass Aschenputtel ja gar nicht vom Prinz erlöst wird, sondern sich selbst erlöst. Das hatte ich irgendwie in falscher Erinnerung. Der Prinz gibt schöne Feste, aber in der Realität verhält er sich auch wie ein ganz gewöhnlicher Mensch, der noch eine Menge lernen muss. Und erst als die Beiden ihre Aufgaben gelöst und sich dadurch auch entwickelt hatten, konnten sie sich finden.

Heute verwende ich Märchen und die Deutung der Märchen als eines der Mittel in meiner Praxis für Persönlichkeitsentfaltung beim Lösen von Blockaden mit meiner I.P. - Methode. Denn Märchen zeigen wunderbar den Weg aus scheinbar unüberwindbaren Hindernissen, wenn man sie zu deuten versteht.